Deutsch-Langhaar-Verband e.V.

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Schorlemer-HZP 2014
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45. Schorlemer HZP „in Memoriam Johannes Schmidt“

„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“…….

Einiges zu erzählen gibt es auch über die 45. Schorlemer HZP in den Revieren um Neudorf bei Staatz in Niederösterreich wohin die Reise vieler Langhaarfreunde aus allen Ecken der Bundesrepublik im heurigen Herbst ging.

 Es war in gewisser Hinsicht ein Wagnis die Zuchtausleseprüfung des DL – Verbandes ins Ausland zu verlegen, im Vorfeld der Prüfung gab es hierzu durchaus unterschiedliche Meinungen. Es ist ja schon unter „normalen“ Bedingungen nicht einfach für einen Mitgliedsverein die Schorlemer zu organisieren, daher gebührt dem Verein Baden- Württemberg mit Prüfungsleiter Karl Walch großes Lob. Karl Walch hat es geschafft gemeinsam mit dem Österreichischen Deutschlanghaarklub eine tadellose Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Prüfungsreviere wurden den Anforderungen einer Schorlemer mehr als gerecht, der Niederwildbesatz war hervorragend und die beiden Prüfungsgewässer ließen es zu, gleichzeitig zwei Wassergruppen unter vergleichbaren Bedingungen prüfen zu können.

Im Vorfeld der Prüfung trudelten 37 Nennungen beim Prüfungsleiter ein, am Donnerstagnachmittag waren von diesen 37 Gespannen nur 30 tatsächlich im Suchenlokal erschienen. An sich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dem Prüfungsleiter Bescheid zu geben wenn triftige Gründe vorliegen nicht zur Schorlemer zu erscheinen. Begründete Absagen schmerzen zwar, werden aber selbstverständlich zur Kenntnis genommen, einfaches Nichterscheinen ist aber schlicht respektlos gegenüber den Organisatoren. Dies sei an dieser Stelle in aller Klarheit erwähnt, gilt aber auch für alle anderen Arten von Prüfungen, Schauen und ähnlichen Veranstaltungen die von engagierten Langhaarleuten zum Wohle unserer Rasse veranstaltet werden. Die relativ geringe Teilnehmerzahl ist aber schon der einzige Wermutstropfen in Bezug auf die Schorlemer 2014 und allen Hundeführern, Richtern und Besuchern die die weite Reise nach Österreich auf sich genommen haben gilt unser Dank! Sie sind es die gemeinsam mit verantwortungsvollen Züchtern die Zukunft unserer Jagdgebrauchshunde sicherstellen.

Dass die Deutschlanghaarzucht in der Hand verantwortungsvoller Züchter liegt, und auf dem richtigen Weg ist,  hat man am ersten Prüfungstag am Wasser und bei der Zuchtschau eindrucksvoll vor Augen geführt bekommen. Die Leistungen am Wasser waren  wieder beeindruckend, ebenso beeindruckend war das geballte Fachwissen der am Wasser eingesetzten Richter. Denen macht keiner so leicht ein X für ein U vor. Das Langhaarlager ist zum Glück noch mit genügend Verbandsrichtern gesegnet, die sowohl die praktischen als auch theoretischen Kenntnisse mitbringen einen Hund bei der Wasserarbeit auf Herz und Nieren zu prüfen. Wohin es führen kann am Wasser Abstriche zu machen hat man ja bei so manch einer Jagdhunderasse gesehen und es gilt alles daran zu setzen, zu verhindern, dass die Wasserarbeit durch die Gesetzgeber noch mehr beschnitten wird.

Die Zuchtschau bot dem interessierten Publikum wie gewohnt die Möglichkeit sich einen Überblick über Typ und Form der Zuchtprodukte des betreffenden Jahrganges zu verschaffen. Auch heuer waren die vorgestellten Hunde wieder ausgesprochen ruhig und gelassen, diese Wesensstärke ist wohl einer der größten Pluspunkte des DL die ihn in Zukunft noch beliebter machen dürfte.

Die Feldarbeit am zweiten Prüfungstag war für viele Hundeführer der eigentliche Anlass die weite Reise nach Österreich auf sich zu nehmen. Viel war in den Monaten vor der Prüfung von den Niederwildbesätzen in den Prüfungsrevieren gesprochen worden und es wurde nicht zu viel versprochen! Jeder Hund bekam mehr als ausreichend Gelegenheit sein Können unter Beweis zu stellen. Für den einen oder anderen Hundeführer waren die Suchengänge in diesen wildreichen Revieren wahre Sternstunden in der Zusammenarbeit mit dem Hund. Den Richtern und Zusehern wurde alles geboten was eine gute Feldarbeit ausmacht: raumgreifende, planmäßige und konzentrierte Suchen, sicheres Vorstehhen, hervorragende Nasenleistungen und tolle Zusammenarbeit mit dem Führer. Vor allem kann eines festgehalten werden, eine Zensur die bei dieser Schorlemer im Feld vergeben wurde, ist durch mehrmaliges Überprüfen der Anlagen abgesichert worden und kein Zufallsergebnis.

Wie es sich in einer Region gehört, in der der Weinbau eine zentrale Rolle spielt kam auch die Geselligkeit während der Tage im Weinviertel nicht zu kurz. Das gemütliche Suchenlokal war von Beginn an ein  zentraler Punkt im Prüfungsablauf, nicht zuletzt deshalb, weil der Wirt gleichzeitig Jagdleiter in einem der Prüfungsreviere und Langhaarführer ist. Die Zeit im Suchenlokal wurde wie gewohnt genutzt um Kontakte zu knüpfen, mit alten oder neuen Freunden zu plaudern und Erfahrungen auszutauschen. Die Deutsch Langhaar Familie rückte in jenen Tagen wieder ein Stück näher zusammen. Der Festabend im Stadtsaal von Poysdorf verstärkte dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit noch zusätzlich und es ließ wohl keinen der Anwesenden kalt, als der Name des Suchensiegers verkündet wurde und dieser seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Die Tränen der Freude die dieser Erstlingsführer vergossen hat rührten auch altgediente Richter und Hundeführer. Es war schön zu sehen, dass es auch heute, wo oftmals der eigene Erfolg über alles andere gestellt wird, noch möglich ist, sich über die Leistung eines anderen herzlich und ehrlich zu freuen. Vielleicht können gerade Veranstaltungen wie die Schorlemer HZP den einen oder anderen Richter, Hundeführer und Züchter dazu bewegen, die eigenen Interessen wieder mehr in den Hintergrund zu drängen und statt dessen gemeinsam mit Gleichgesinnten zum Wohle der gesamten Rasse zu arbeiten.

Den Abschluß der 45. Schorlemer HZP bildete dann die Präsentation aller angetretenen Hunde im Ring. Bei strahlendem Herbstwetter wurde die Preisverleihung durchgeführt und dann traten die Langhaarfreunde aus nah und fern die Heimreise an, denn es galt ja den Daheimgebliebenen einiges zu erzählen……

Richard Blochberger

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li.: Der Obmann für das Prüfungswesen im JGHV, Josef Westermann, hielt am Vorabend der Prüfung eine beeindruckende Richterbesprechung ab.                               oben: Stefan Grether (li) und Fritz Mattmüller (re.) verfolgen als Feldrichter aufmerksam das Geschehen am Wasser

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oben: Richtergruppe Wasser mit RO G. Günter und Richteranwärter C. Kollum

oben: Es standen ausgezeichnete Prüfungsgewässer zur Verfügung

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oben: Richtergruppe Wasser mit RO L. Schmieg und Hundeführer H. Bauer (ÖDLK) Offenes Richten wurde mustergültig praktiziert.

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oben: Gebrüder Hessler aus Hessen mit zwei Hunden aus dem Zwinger “”vom Gewitter” und “Jugendobmann” Gerwin Günter

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oben: Heinrich Niehues kommentiert die Zuchtschauergebnisse bei der Vorstellung der Schorlemerhunde im Rahmen der Preisverleihung.

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oben: Schönste Hündin Anouk v. Westerfeld (191 Pkt.)mit Führer: Th. Storm (DL-Gruppe Schleswig-Holstein)

Eine starke Truppe! Die Richter und (Richteranwärter) der Schorlemer-HZP 2014

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Suchensieger und schönster Rüde Irrwisch v. Poppenforst (194 Pkt.) mit Führer J. Lorenz (ÖDLK)

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oben: Vorstellung der Schorlemerhunde

oben: Preisverleihung unter freiem Himmel. Der “liebe” Gott führt einen Deutsch-Langhaar!

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Die drei Erstplatzierten: (v.l.n.r.)                                                                            Irrwisch v. Poppenforst 194 Pkt. mit J. Lorenz (ÖDLK) - Suchensieger

Hera v. Niederösterr 193 Pkt. mit H. Bauer (ÖDLK) - Ehrenpreis für die beste Feldarbeit

Solojäger`s Zakk 193 Pkt. mit W. Edelmann (DL-Verein Baden-Württemberg) Ehrenpreis des ÖJGV für den besten deutschen Hund.

Prüfungsergebnisse:

Zuchtschau-Ergebnisse-Schorlemer-HZP

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